- Portfolio / Fotograf Holger Förster
- 2024-09-16T09:39:45+02:00
- 2024-09-16T09:39:45+02:00
10 Menschen, die in prekären Situationen leben, teils obdachlos sind, hatten die Gelegenheit, sich in eine Theaterrolle hinein zu träumen. Die Traumrollen waren sehr unterschiedlich, vom KSK-Soldaten über Nina Hagen bis zur Fantasiefigur war alles vertreten. Die Modelle/Träumer wurden von zwei Gewandmeisterinnen des Kieler Theaters entsprechend ihres Rollenwunsches eingekleidet und anschließend von mir auf der Theaterbühne fotografiert. Anschließend haben wir Abzüge auf Fahnenstoff im Format 240x160cm gefertigt, die jetzt als kleine Wanderausstellung auf die Situation der hilfsbedürftigen Mitmenschen aufmerksam machen. Zudem wurden die 10 Fotos mit einem ausführlichen Begleittext in der Straßenzeitung Hempels veröffentlich (www.hempels-sh.de), Ausgabe 9/22.
In den letzten Jahren habe ich immer mal wieder Fotos von Menschen gemacht, die einen besonderen Bezug zur Religion, zur Spiritualität hatten. Dabei sind die Formen und Anlässe ganz unterschiedlich, gemeinsam ist aber das Suchen nach Sinn, nach Trost und nach Geborgenheit. Trotz aller Unterschiedlichkeit haben Glaubensrituale etwas Verbindendes und Versöhnendes. Vielleicht gelingt es ja in Zukunft etwas besser, dieses Verbindende mehr in den Vordergrund zu rücken und die unterschiedlichen Ausdrucksformen nicht mehr als trennend zu empfinden. Es sind nur die verschiedenen Gefäße für den gleichen Inhalt.
Indien, Mamalapuram
Stilles Gebet vor einer kleinen Opfergabe, die am Strand dargebracht wurde
Indien, Tiger-Cave bei Krabi
Im Hinduismus (und im Buddhismus) werden alle Tiere mit Respekt betrachtet. Im Zyklus der Wiedergeburten könnten sie Menschen gewesen sein oder künftig Menschen werden. Im Tempel werden sie nie verjagt, aber häufig gefüttert und gepflegt. Wegen ihrer Beziehungen zu dem Gott Hanuman genießen Affen dabei eine herausragende Fürsorge durch die Gläubigen.
Nepal, Kathmandu
Holi, ein ursprünglich religiöse Fest, bei dem zu Frühlingsbeginn der Sieg des Guten über das Böse gefeiert wurde, hat sich in der Moderne zu einer Art Karneval gewandelt. Man bewirft sich traditionell mit Farbpulver oder bespritzt sich mit farbigem Wasser
Israel, Jerusalem, Grabeskirche
Das Osterfest ist das größte und älteste Fest des Christentums. Das Licht symbolisiert in der Osternacht den Sieg Jesu´ über die Finsternis. Die Gläubigen, die in dieser Nacht in die Jerusalemer Grabeskirche gekommen sind, um den Moment der Lichtausschüttung in der Gemeinschaft mit anderen Gläubigen zu erleben, erleben einen Moment tiefer Emotionalität.
Iran, Maschhad
Hussein war einer der Enkel Mohammeds. In der für ihn aussichtslosen Schlacht von Kerbala starb er den Märtyrertod. Aus dem Kampf Husseins leiten sich heute zahlreiche Dschihad-Verständnisse radikaler Gruppen ab – das Martyrium, der Tod im Namen der Religion in einem aussichtslosen Kampf gegen einen übermächtigen Feind, wird vielerorts auch mit dem Kampf der Palästinenser gegen Israel oder des Iran gegen die USA gleichgesetzt. Zur Erinnerung an das Leiden Husseins, geißeln sich Männer jeden Alters zu rhythmischer, von Trommeln dominierter Musik.
Iran, Shiraz
Seit dem Hochmittelalter werden Sakralbauten mit farbigen Bleiglasfenstern geschmückt. In einigen Gebäuden (in Europa besonders in den gothischen Kathedralen) dominieren die Sonnenstrahlen, die durch diese Fenster eindringen, die Atmosphäre im Inneren der Kirche. Die Lichtstimmung in der Nasir-ol-Molk Moschee kann die meditative Gebetsruhe unterstützen.
Israel, Jerusalem
„Ein Fünfjähriger ist reif für die Bibel, ein Zehnjähriger für die Mischna, ein Dreizehnjähriger für die Erfüllung der Gebote...“ (Sprüche der Väter 5,24). Die religiöse Mündigkeit wird im heutigen Judentum mit der Bar Mizwa gefeiert. An diesem Tag darf der jetzt erwachsene Jugendliche erstmals aus der Thora vorlesen. Was für ein besonderes Ereignis, wenn dieser Tag an der Klagemauer begangen werden kann.
Die Fotos alter Lochkameras haben einen ganz eigenen Charme, der mit modernen Mitteln der Fotobearbeitung kaum zu erreichen ist. Aber: Man kann eine digitale Kamera zu einer Lochkamera "umbauen" - eine digitale Loch-Hybridkamera ;-)
Man nehme einen Gehäusedeckel und bohre in der Mitte ein ca. 5mm großes Loch hindurch (kommt nicht so genau darauf an). Dann nehme man ein sehr, sehr dünnes Stück Blech (so groß wie eine kleine Münze) oder ein entsprechend großes Stück Alu-Folie. Dort hinein steche oder bohre man ein Loch mit 0,2mm Durchmesser (jetzt kommt es darauf an. Am Lochrand dürfen keine Grate entstehen, ggf. mit dem Daumennagel platt drücken. Das Loch sollte rund sein.) Dieses Blech klebt man in den Gehäusedeckel; das kleine Loch sollte genau in der Mitte platziert werden.
Gehäusedeckel auf das Kameragehäuse stecken (ohne Objektiv) und fertig ist unsere Hybridkamera. Bei einer Spiegelreflex sieht man im Sucher nur ewige Nacht, aber Live View baut ein schwaches Bild auf. Die Belichtung muss man ausprobieren, ausgehend von Blende 200. Die Tiefenschärfe ist unendlich (systembedingt), optische Fehler gibt´s mangels Optik nicht, die Brennweite liegt bei ca. 55mm. Je größer das Loch, desto lichtstärker ist unser System und desto unschärfer - und umgekehrt. Man kann eben nicht alles haben.
Wer mag, kann das Foto in s/w oder Sepia anlegen und mit Photoshop noch ein paar Körner drüber streuseln, dann wird´s so richtig historisch.
Schwerpunkt: Portrait, Bühne, Reportage
Gelegentlich: Experimentell, historische Referenzen, Halbabstrakt
Selten: Landschaft